Eichenallee

Wir möchten diese mächtige und geschichtsträchtige Baumallee als Denkmal der historischen Kulturlandschaft um das Schloss Seefeld bewahren und ihre Pflege bzw. Neupflanzungen mit Baumpatenschaften unterstützen. Ziel unserer Arbeit ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die gesamte historische Allee.

Einen Patenschafts-Flyer, mit dem Sie sich als Pate anmelden können, finden Sie hier. Die Eichenallee war Teil eines Alleensystems im Herrschaftsbereich der Grafen von Seefeld am Ende des 18.Jahrhunderts. Historisch dokumentiert ist, dass Graf Anton zu Toerring zwischen 1770 und 1780 eine Eichenallee an der Straße von Schloss Seefeld nach Delling und Ettenhofen pflanzen ließ (Quelle: Schober, Gerhard, Denkmäler in Bayern, Bd.21: Landkreis Starnberg, München 1989 und Schlösser im Fünfseenland, Oreos Verlag, Waakirchen, 2005). Es ist aber davon auszugehen, dass dort schon ältere Eichen standen, die in die Allee mit einbezogen wurden. Der heutige Verlauf der Allee ist in großen Teilen identisch mit dem in den Flurkarten von 1809 und 1863 eingezeichneten.

Die Allee ist eine der längsten und schönsten ihrer Art in Europa. Sie ist ein bedeutendes Element unserer Kulturlandschaft und deshalb in die Denkmalliste eingetragen. Die Allee besteht aus Eichen im Alter von 5 bis über 250 Jahren. Viele Bäume weisen Stamm- und Kronenschäden auf und sind in ihrer Vitalität geschwächt. Der größte Teil der Allee, nämlich jener an der Staatsstraße 2068, ist heute im Besitz des Freistaates Bayern. Die Erhaltung der alten Eichen erfordert eine enge Zusammenarbeit der zuständigen Verwaltungen: des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt Starnberg und des Staatlichen Bauamtes Weilheim, das sowohl für die Aufgaben aus der Verkehrssicherungspflicht zuständig ist, als auch für die Durchführung aller Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen für die Allee an der Staatsstraße. Um die Allee als historisches Verbindungselement zu erhalten, müssen entstandene Lücken durch Nachpflanzungen geschlossen werden. Hier finden Sie Lagepläne der Nachpflanzungen und der vitalisierten Eichen für den südlichen Teil und den nördlichen Teil  der Allee entlang der Staatsstraße. Die vielen alten Eichen in der Allee bieten Brut- und Nahrungsstätte für zahlreiche Tierarten. So haben sie eine erhebliche Bedeutung für hoch bedrohte Tierarten wie den Hirschkäfer. Deshalb ist die Eichenallee Teil des NATURA 2000 (FFH) Gebietes Eichenalleen und Wälder um Meiling und Weßling;, als dessen Ziel die Erhaltung der Hirschkäfer-Population genannt ist. Hirschkäfer-Spezialisten erachten allerdings die Hauptallee wegen der Salzstreuung im Winter als ungeeignet für die Larven des Käfers und empfehlen die Nebenalleen abseits der Staatsstraße für Fördermaßnahmen. Aus gefällten Eichen der Hauptallee werden Stammstücke für Brutmeiler als Ersatzhabitate verwendet, die in der Nähe der Allee angelegt werden.(Staatliches Bauamt Weilheim, Die Eichenallee an der Staatsstraße 2068 in Seefeld, Pflegewerk zum Denkmal, 2009)

Aktionen des Agenda 21 Arbeitskreises für die Eichenallee: Das Angebot Eichenzeit des Arbeitskreises wird jährlich seit 2014 von der Grundschule am Pilsensee angenommen. Zum Beispiel von der Klasse 4b der Grundschule am Pilsensee, die im Juli 2014 viel Freude an einem Fahrradausflug zur Allee hatte. Die Schüler waren so begeistert, daß sie danach aus eigener Initiative bei einer Theateraufführung Spenden für die Pflege der Allee sammelten.

Neupflanzungen werden regelmäßig als Ersatz für nicht zu erhaltende Altbäume durchgeführt. Die gepflanzten jungen Eichen finden erfreulicherweise immer wieder ihre Paten, neben Privatpersonen auch Grundschulklassen, örtliche Vereine etc. Die Klasse 4b der Grundschule Inning begrüßte ihre Eiche und taufte sie auf den Namen Querki. Der Name stammt aus dem Lateinischen Quercus, was Eiche heißt, wie die Kinder erklärten. Die Idee der Baumpatenschaft entstand in der Elternschaft und bekam große Resonanz bei der Klassenleitung und den Kindern. Sie lasen viele Bücher für ihren Baum: pro gelesenes Buch spendeten die Eltern einen kleinen Betrag. Der Raureif an den alten Riesen, der Schnee auf den Feldern und die Sonne, die sich erfolgreich durch die Novemberwolken bemühte, bildeten für die Feier eine wunderschöne Naturkulisse am Aubachtal.

Glückwünsche auf blauen Kreppbändern und ein Holznamenschild waren Mitbringsel der Kinder für ihren jungen Baum. Sie sagten Gedichte vor und sangen ein von der Lehrerin für die Eichenallee komponiertes Lied. Anschließend tranken die Kinder Holunderschorle und auch ihr frisch gepflanzter Baum bekam ein Cocktail aus effektiven Mikroorganismen. Selbst gebackene Eichenblattkekse nahmen sie als Wegzehrung für die kleine Wanderung zu dem verborgenen Teil der Eichenalle bei Gut Delling mit, wo sich die Staatstraße von dem ursprünglichen Verlauf der historischen Allee trennt. Hier konnten sie die mächtigen Bäume gefahrlos aus der Nähe betrachten und ihnen aus Salzteig und Naturmaterialien Gesichter auf die Rinde kleben. Die Kinder nahmen das Geheimnis der Furchen an der Eichenrinde und Erinnerungen an einen schönen Novembermorgen in der Natur mit nach Hause.

Am 9. Juni 2013 wurde die Reihe der Benefiz-Konzerte des Vereins Seefelder Spielkreise e.V. zugunsten der Eichenallee fortgeführt. Es wurde wieder ein schönes und reichhaltiges Musikprogramm aufgeführt. Das begeisterte Publikum spendete knapp € 800,- zu Gunsten der Pflege der Eichenallee. Für den Pflanztermin 2012 mit musikalischer Begrüßung durch den Kinderchor am 19. November hatten alle neuen Eichen schnell Paten gefunden. Wir danken den engagierten Freunden der Eichenallee. Ihre Unterstützung macht uns zuversichtlich auch

weitere Nachpflanzungen begleiten zu können.

Weitere Bilder von der Pflanzung der Waldkindergarten- und der Choreiche gibt es

Bilderstrecke Eichenpflanzung 2012-11-19

Am Sonntag den 20. Mai 2012 fanden zwei Benefiz-Konzerte des Vereins Seefelder Spielkreise e.V. zugunsten der Eichenallee unter der Schirmherrschaft der Gemeinde Seefeld und mit Unterstützung unseres Arbeitskreises statt. Neben den Kindern der Instrumental-Spielkreise und dem Hechendorfer Kinderchor haben auch junge Solisten und Kinder der Grundschule am Pilsensee sowie des Seefelder Kinderhorts mitgewirkt und damit ein Gemeinschaftskunstwerk für die Allee auf die Bühne gebracht. Bei den Konzerten konnten in der von den Waldkindergartenkindern gebastelten Spendenbox rund € 640,- für Baumpatenschaften eingesammelt werden. Auf Wunsch der Kinder werden die Einnahmen für die  Neupflanzung einer „Chor-Eiche“ verwendet.

Beim Eichenalleefest am 15. Mai 2011 konnte unser Arbeitskreis in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Seefeld und dem Landkreis Starnberg ermöglichen, dass viele Menschen diese wunderschöne Alleestraße ohne Autos, Lärm und Abgasen nur zu Fuß oder mit Fahrrädern, Pferdekutschen, Rikschas und Vogelzwitschern erleben konnten. Vor allem auch die heranwachsende Generation hatte so die Chance dieses prägende Element in bisher unbekannter Intensität wahrzunehmen.